Der Begriff Postmoderne (lat. post = nach) ist eine gattungsübergreifende Bezeichnung für eine pluralistische Stil- und Denkrichtung, die sich von der dogmatisch empfundenen Moderne und deren ästhetischen Verfahren distanzierte.
Die Postmoderne gestattete es, dass verschiedene Möglichkeiten und Formen gleichberechtigt nebeneinander existierten. In der Architektur war die Postmoderne eine seit den 1960er Jahren auftretende Stilrichtung, die traditionelle architektonische Dekorationsformen (Säulen, Giebel etc.) in teilweise spielerischer Form wiederbelebte und sie mit modernen Formen kombinierte. In den 80er Jahren profitierte das neu aufkommende extrovertierte Produktdesign formal und inhaltlich von der postmodernen Architektur. Architekten wie Hans Hollein, Michael Graves und Robert Venturi experimentieren in ihren Möbelentwürfen mit dem Stil und besonders von Italien gingen neue Impulse aus. Im Studio „Alchimia“ (1976–81) und „Memphis“ (1981–88) schlossen sich Produktdesigner und Architekten zusammen, um ein neues Programm zu verkünden. Ihren Arbeiten gemeinsam waren Stilanleihen aus verschiedenen Epochen der Kulturgeschichte, die Verwendung von Farbe und Dekor sowie eine antifunktionalistische Formgebung.
